Lisen Adbåge: Die Bestimmer

illustriert von Maike Dörries, erschienen bei Beltz & Gelberg, ab 4 Jahren

Vielfaltskriterien: Mobbing, Unterdrückung, Angst, Selbstbehauptung

KIMI-Faktor: Dieses Buch stärkt das Selbstbewusstsein von Kindern, wenn andere über sie bestimmen oder sie mobben.

Inhalt: Wir sind diejenigen, die nicht mitmachen dürfen. Denn die Bestimmer sagen, wer dabei sein darf. Und die Bestimmer sind die anderen. Die, die auf den Hof kommen und Kinder vertreiben. Die Wir-Gruppe wehrt sich nicht, sie weicht stattdessen aus. So lange, bis die Bestimmer den Kindern jeden Spaß verdorben haben. Aber dann brauchen sie die Wir-Gruppe. Die Wir-Gruppe aber hat gelernt, Nein zu sagen.

Jurystimme: „Dieses Buch bringt unterdrückte Kinder dazu, sich zu öffnen und zu reden.“

Pavel Čech: A

erschienen bei Alibri, ab 14 Jahren

KIMI-Faktor:

A ist eine wortlose Graphic Novel von Pavel Čech. Dargestellt wird die Geschichte einer Diktatur durch den Buchstaben A.

Inhalt: Die Menschen sehen gleich aus, tragen Mützen mit Nummern. Damit werden sie identifiziert. Sie stehen in langen Schlangen, beobachtet von Uniformierten mit kläffenden Hunden. Die Tageszeitung hat nur ein Thema: A. Es gibt keinen anderen Buchstaben. An Straßensperren werden Pässe kontrolliert, durchgelassen werden nur diejenigen, die das A im Pass haben. Überall ist der Buchstabe A: in der Schule, auf Landkarten, er dröhnt durch Lautsprecher, die über die Stadt verteilt sind. Erzählt wird die Geschichte des Protagonisten 21868. Nachts träumt er davon, zu fliegen. Am Tag klettert er auf einen Turm, blickt über die Stadt. Abends baut er an seinen Flügeln. Eines Nachts wird er durch laute Geräusche geweckt. Er schaut aus dem Fenster auf die Straße. Uniformierte stürmen die Wohnung eines bärtigen Mannes. Er wird geschlagen und verhaftet. Im letzten Moment lässt er einen Papierflieger aus dem Fenster fallen. 21868 findet ihn am nächsten Tag. Erschrocken blickt er auf das Papier, auf dem der Buchstabe B zu sehen ist. Er berichtet einem Kollegen von B. Doch dieser erwidert nur A. Kameras und Mikrofone überwachen die Menschen. Nun wird 21868 gesucht, verfolgt, in die Enge getrieben. 21868 flieht. Die Flügel hat er an sein Fahrrad montiert und so kann er die Grenzen von A überwinden. Er gelangt in eine bunte Welt. 21868 blickt zufrieden in den Sonnenuntergang. Es wird Herbst, es wird Winter, es wird Frühling und 21868 kehrt zurück nach A. Er fliegt mit seinem Fahrrad über die Grenze und wirft Bücher über A ab. Bücher, deren Titelblätter jeden Buchstaben des Alphabets tragen.

Jurystimme: „Das Buch macht beklommen, seziert Unterdrückung, zeigt die Enge und Unwürdigkeit, in die Menschen durch Diktaturen gezwungen werden. “

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