Lara Schützsack: Sonne, Moon und Stern

erschienen bei: Fischer Sauerländer, ab 10 Jahren

Vielfaltskriterien:

Familienkonstellation, Trennung, psychische Erkrankung, Pubertät, erste Liebe

KIMI-Faktor:

Die Geschichte erzählt lakonisch, unsentimental von den Gefühlen eines Teenagers, dessen Familie gerade zerbricht und dessen Herz lernt, sich zu verlieben.

Inhalt: Gustav ist 11 Jahre alt und hat es schwer. Die Pubertisten-Schwestern nerven ohne Ende, hören Musik, motzen rum und alles dreht sich nur um Jungs. Gustav selber hat gerade einen merkwürdigen Vorgang an ihrer Brust entdeckt. Zwei kleine Erbsen haben sich da gebildet. Ist das Brustkrebs? Die Eltern Iris und Erik brauchen Distanz. Iris fährt erst einmal eine Woche mit ihrer Freundin nach Mallorca, Erik kümmert sich sowieso um Haushalt und Kinder. Iris verdient das Geld und hat die Hosen an, Erik versauert am Schreibtisch und macht irgendwie gar nix. Nun fällt auch noch der geplante rituelle Campingurlaub in Dänemark aus. Und heiß ist es auch. Gustav nimmt Sand, ihre Hündin, und geht raus. Mit dem Hund darf sie zwar nicht ins Freibad, aber sie treibt sich davor ein bisschen herum. Da sieht sie Moon, den Neuen aus ihrer Klasse, ein spezieller Typ mit Glitzerleggins und toller Zahnlücke, Flaschen sammeln. Sie findet ihn irgendwie spannend und geht jetzt öfter zum Freibad. Moon und Gustav verstehen sich gut, gehen zusammen einkaufen (Moon ist bekannt als Pfandeinlöser mit manchmal zu wenig Geld) und auch zu Moon nach Hause. Seine Mutter heißt Yella und Gustav mag sie gleich. Sie hat „Stimmungen“, weshalb Moon sich sehr um sie kümmern muss. Offenbar Depressionen, die sie oft ans Bett binden. Eigentlich studiert sie noch, sie ist eine elfenhafte, zauberhafte Erscheinung. Zuhause ist immer schlechtere Stimmung, der Vater wird immer mumienhafter, möglicherweise auch depressiv. Er kocht nicht mehr. Die Schwestern plagen sich mit Sommerakne, nölen weiterhin nur rum. Aber dann gibt es ein Projekt: Gustavs zwölfter Geburtstag wird als große Party geplant. Die Mutter ist noch immer auf Malle und der Vater fährt zum Festival. Er hat einen alten Freund, den Plattenladen-Robert und die Musik wiederentdeckt. Ganz viele Leute werden eingeladen, es wird laute Musik gespielt, Alk getrunken und geknutscht, und Gustav kann nicht in ihrem Bett schlafen, ist schon besetzt. Sogar Polizei taucht auf, würde aber eigentlich gern mitfeiern. dann um Mitternacht erscheinen die entsetzten Eltern. Schock! Alle fliehen (fast alle, bis auf die in Gustavs Bett) und die Eltern machen richtig Stress. Die Mutter greift durch, alle müssen aufräumen – Gustav geht da lieber und schaut mal nach Moon, der ist nämlich nicht gekommen, wegen Yella, stellt sich heraus, die er nicht allein lassen wollte in ihren Stimmungen. Aber er hat ein Geschenk für Gustav: eine Zeichnung. Sand geht es immer schlechter, sie mag nicht mehr laufen, pinkelt überall hin. Die Tierärztin kommt, eine sehr liebe kluge Frau, und erklärt, dass Sand als uralte Hundedame, auch dement inzwischen, am besten erlöst wird. So kommt es, und das ist so traurig. Am Ende hat Gustav eine Freundschaft (oder eine beginnende Liebesgeschichte?) mit Moon und auch mit Yella, und ihre Schwestern und sie werden wieder enger, naja, jetzt ist ja Gustav auch etwas pubertär geworden. Die Eltern dividieren sich weiter auseinander, und Gustav macht sich viele Gedanken über das Leben und die Liebe.

Jurystimme: „Nachdenklich, poetisch, besonders – so wie Gustav ist das ganze Buch.“

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Jutta Nymphius: Alle zwei Wochen

illustriert von: Katja Spitzer, erschienen bei: Tulipan, ab 7 Jahren

Vielfaltskriterien:

Gefühlsleben von Scheidungskindern, Trennung, Geschwisterliebe, Zusammenhalten

KIMI-Faktor:

Trennung und Scheidung der Eltern geht auch und insbesondere die Kinder etwas an. Dieser Erstleseroman zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse aller zu respektieren und in die Planungen mit einzubeziehen.

Inhalt: Martha ist wütend. Seit sich ihre Eltern getrennt haben, darf Martha nur noch alle 14 Tage zu ihrem Papa. Und genau dann, wenn sie gerade etwas angefangen hat, kommt ihre Mutter und holt sie ab. Der Alltag ist durchgeplant, Abweichungen werden nicht erlaubt. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Mia beschließt sie, ihre Hausaufgaben ab sofort auch nur noch alle zwei Wochen zu machen. Bis die Eltern lernen, ihren Mädchen zuzuhören und dabei bessere Lösungen im getrennten Zusammenleben finden.

Jurystimme: „Dieses Buch gibt Scheidungskindern eine Stimme.“

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