KIMI-Faktor: In einer Leistungsgesellschaft geht es um Optimierung. Aber was ist mit denen, die nicht mithalten können? Und was wäre, wenn keiner mehr mitmachte beim Perfektionieren?
Inhalt: Im Laden werden perfekte Kuscheltiere verkauft, aber unter dem glitzernden Laden befindet sich ein geheimes Labor. Dort leben Barnabus – halb Maus und halb Elefant – und seine Freunde. Sie alle sind ausgesonderte „Mängelexemplare“.Barnabus ist noch nie aus der Glasglocke, unter der er festgehalten wird, herausgekommen, doch er träumt davon, eines Tages die Welt oben auf der Erde zu sehen, von der ihm sein Kumpel Karl erzählt hat: eine Welt mit grünen Hügeln und Bäumen und hohen Gebäuden. Als bekannt wird, dass alle „Mängelexemplare“recycelt werden sollen, machen sich Barnabus und seine Freunde auf den Weg in die Freiheit – sie brechen aus. Und tatsächlich: Sie entkommen ihren Verfolgern und finden einen Ort, an dem sie endlich so akzeptiert werden wie sie sind.
Jurystimme: „Der Gedanke, den Perfektionswahn aufzugeben, befreit.“
KIMI-Faktor: Dieses Bilderbuch für ältere Kinder erzählt von Menschlichkeit und Mut.
Inhalt: Während der Besetzung von Paris durch die Nazis waren Jüd*innen vor der Verhaftung und Deportation in ein Konzentrationslager nicht sicher. Nur wenige Pariser*innen waren bereit, ihr eigenes Leben zu riskieren, um ihnen zu helfen. Dennoch fanden viele Verfolgte Zuflucht in dem weitläufigen Komplex der Großen Moschee von Paris. Dieses Bauwerk war nicht nur ein Ort der Verehrung, sondern auch ein Gemeindezentrum. Er war ein ideales vorübergehendes Versteck für entkommene Kriegsgefangene und Juden jeden Alters, einschließlich Kinder.
Jurystimme: „Ein wichtiges Stück Geschichte, was bisher kaum erzählt wurde.“
KIMI-Faktor: „Nach internationaler Gesetzgebung ist es legal, das eigene Land zu verlassen und Sicherheit in einem anderen Land zu suchen (…)“ – das stellt die Autorin im Nachwort klar und macht diesen Umstand zum Thema ihres Kinderbuches.
Inhalt: Die neunjährige Alexa hat sich eigentlich nie wirklich Gedanken um Flüchtlinge gemacht. Das ändert sich, als Ahmet in ihre Klasse kommt. Der schüchterne Junge spricht wenig und bleibt lieber für sich. Dennoch ist sich Alexa sicher: Sie möchte die beste Freundin von Ahmet sein. Helfen sollen da elf Fragen, die sie ihm stellen möchte. Etwa: Hat er Brüder oder Schwestern? Was ist seine Lieblingssportart? Hat er bereits einen besten Freund? Mit jeder beantworteten Frage lernt Alexa Ahmet besser kennen. Vor allem, dass seine Zurückhaltung aus schrecklichen Erlebnissen in seiner eigentlichen Heimat Syrien resultiert, beschäftigt Alexa. Warum tun Menschen anderen Menschen Böses an?
Jurystimme: Das Buch bereitet Kinder einfühlsam auf das Thema Flüchtlingskrise und Kinder mit Fluchterfahrung in der Schulklasse vor.“
In diesem Hörspiel wird Vielfalt fiktional und humorvoll erzählt. Durch die so hergestellte Leichtigkeit bekommen Kinder einen schnellen Zugang zu den Themen der Diversität.
Inhalt:
Die vorlaute Gruselfee wird von ihrer Urgroßmutter in den Wilden Wald geschickt, um den Wind zu zähmen und weil die kleine Gruselfee eine Tasse kaputt gemacht hat. Im Wilden Wald aber stellt sich ein griesgrämiger Igel in den Weg. Auch die anderen Tiere müssen sich erst an die kleine Gruselfee gewöhnen. Doch wie lernt man sich richtig kennen und respektieren?
Jurystimme:
„Ich fand die Geschichte super toll! Sie stärkt das Sozialverhalten! Ich und meine Schwester saßen am Tisch und haben gemalt und der Geschichte der kleinen Gruselfee gelauscht. Die Geschichten haben immer etwas Lehrreiches, z. B. wie man sich gegenüber anderen verhalten sollte.
Der Kimi-Faktor: Witzig und charmant, einfühlsam und
kindgerecht zeigt dieses Buch, was es bedeutet zu flüchten, fremd zu sein, auf
Hilfe angewiesen zu sein, Solidarität und Ablehnung zu erfahren.
Drei große Hunde und der kleine Wauwau leben auf einer Insel. Sie haben alles, was sie zum Leben brauchen: Kartoffeln, einen Pool, schönes Wetter. Doch dann bleibt der Regen aus und irgendwann gibt es kaum mehr Kartoffeln und auch aus dem Wasserhahn kommen nur noch ein paar Tropfen. Die Hunde entschließen sich dazu, die Insel in einem Boot zu verlassen. Es ist eine gefährliche Überfahrt, die sie fast mit dem Leben bezahlen. Doch sie haben Glück, völlig erschöpft erreichen sie eine Insel, auf der drei Pudel leben. Dort gibt es alles im Überfluss: Kartoffeln, ein großes Haus, Wasser. Doch einer der Pudel möchte die drei Geflüchteten nicht aufnehmen und vor allem den eigenen Reichtum nicht mit ihnen teilen. So riecht es zwar wunderbar nach Pommes, doch die drei Neuankömmlinge bekommen nur eine kleine Kartoffel und müssen draußen im Zelt schlafen. Zum Glück entscheiden die zwei „netten Pudel“, sich mit den Neuen anzufreunden. Am Ende gibt der „blöde Pudel“ seine störrische Haltung auf und es entsteht eine neue Gemeinschaft.
Das sagt die Kinder-Jury:
„Vielleicht sollten die Blöden auf die Netten hören und nicht die Netten auf die Blöden“ kommentiert Anna das Buch. Sehr interessiert und aufmerksam hörten die Kinder zu, stellten Fragen und kommentierten. Das Schicksal des kleinen Hundes berührte sie sehr und sie waren erleichtert, dass er nicht gestorben war. Auch die Ungerechtigkeit im Buch nahmen sie wahr. Ayla empört sich: „Der Hund lässt sie nicht rein, obwohl das Haus so groß ist und sie so viele Kartoffeln haben!“ Die Frage, ob sie das Buch für die Gruppe haben wollten, bejahten alle.
Das sagt die Erwachsenen-Jury:
Die Geschichte erinnert an die Fluchtgeschichten vieler Menschen, die in kleinen Schlauchbooten über das Mittelmeer kamen, um eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder zu finden. Anhand der drei Hunde wird die Not sehr gut deutlich und auch ihre Entscheidung, ihr Zuhause zu verlassen, ist gerade für Kinder sehr gut nachvollziehbar. Ob es sinnvoll ist, das Thema „Flucht“ anhand von Tieren darzustellen, damit sich Kinder vielleicht besser in die Not anderer einfühlen können, kann diskutiert werden.