Elisenda Roca: Meine Freunde, das Glück und ich

illustriert von Rocio Bonilla, erschienen bei Ellermann, ab 3 Jahren

Vielfaltskriterien: Familienkonstellationen, PoC, Behinderung

KIMI-Faktor: Ein Bilderbuch aus dem Katalanischen, das positiv und Mut machendeine vielfältige Gesellschaft zeigt.

Inhalt: Violetta und ihr Hund Struppi zeigen uns ihr Viertel: Kinder mit ganz unterschiedlichem äußeren Erscheinungsbild– wie PoC, Asiat*innen, Nord- und Südeuropäer*innen – leben in diversen Familienformen zusammen, zum Beispiel mit zwei Müttern oder zwei Vätern, bei einem alleinerziehendem Elternteil oder auch als Adoptivkind. Gemeinsam bereiten sie ein großes Nachbarschaftsfest vor. Erst auf der letzten Seite stellt sich Violetta vor, die das Downsyndrom hat.

Jurystimme: „Dieses Buch will von einer bunten und mannigfaltigen Gemeinschaft erzählen, in der ein gutes Leben möglich ist.“

Sophie Blackall: Lieber Besucher aus dem All

erschienen bei NordSüd, ab 4 Jahren

Vielfaltskriterien: vielfältige Familienformen, Flucht, PoC, Behinderung, Naturschutz

KIMI-Faktor: Ein Buch, welches mit ansprechenden Bildern und Texten die Vielfalt unseres Planeten entdecken lässt.

Inhalt: In einem langen Brief beschreibt Quinn die Erde. Er erzählt, wie wir Menschen zusammenwohnen, was wir anziehen, wie wir uns bewegen, womit wir unsere Zeit verbringen, welche Tiere es gibt. Das Buch steckt voller wertvoller Informationen.

Jurystimme: „Man staunt bei Vorlesen selbst, wie komplex unsere Welt ist – und ist ziemlich froh, genau auf diesem grün-blauen Planeten leben zu dürfen.“

Satomi Ichikawa: Kleines Pferdchen Mahabat

erschienen bei Moritz, ab 3 Jahren

Vielfaltskriterien: PoC, Natur, Kultur, Freundschaft, Familie

KIMI-Faktor: Erzählt wird aus dem Leben kirgisischer Nomad*innen.

Inhalt: Zum ersten Mal verbringt Djamilia die Ferien bei den Großeltern, die als Nomad*innen den Sommer über in einer Jurte in der kirgisischen Steppe leben. Als sich ein Fohlen der Herde am Bein verletzt, kümmert sich Djamilia liebevoll um das Tier. Täglich säubert sie seine Wunde mit dem Wasser aus dem Gletscherbach. Als Ausdruck ihrer Zuneigung gibt Djamilia dem Fohlen den Namen „Mahabat“, was auf Kirgisisch „Liebe“ bedeutet. Dank der fürsorglichen Pflege wird Mahabat wieder gesund und kehrt zu seiner Herde zurück. Im Zutrauen auf die Worte des Großvaters, dass sich Mahabat im nächsten Sommer wieder an Djamilia erinnern wird, reist Djamilia zurück zu ihren Eltern ins Dorf.

Jurystimme: „Ein zärtlich und sensibel erzählter Einblick in eine andere Welt.“

Tiffany Jewell: Das Buch vom Anti-Rassismus

illustriert von Aurélia Durand, erschienen bei Zuckersüß, ab 10 Jahren

Vielfaltskriterien: Rassismus, POC

KIMI-Faktor: Das Buch richtet sich sowohl an Menschen, die Opfer von Rassismus sind oder waren, als auch an Menschen, die diesem nicht selbst ausgesetzt sind, aber ihn unbewusst ausüben und an sich arbeiten möchten.

Inhalt: Das Buch ist in vier große Kapitel aufgeteilt: Im ersten Teil geht es darum, sich selbst zu verstehen: Wer bin ich? Welche sozialen Identitäten habe ich? Was ist „Rasse“? Was ist persönlicher Rassismus? Was ist institutionalisierter Rassismus? Im zweiten Kapitel werden Vorurteile beschrieben und unterdrückende Mechanismen. Im dritten Kapitel wird beschrieben, wie Betroffene und Beobachtende sich in konkreten Situationen zur Wehr setzen bzw. einschreiten können. Im letzten Kapitel werden Menschen dazu angeregt, noch einmal generell über sich und die eigenen Privilegien nachzudenken. Die Autorin bietet zudem viele Zahlen und Fakten, Informationen und Erläuterungen.

Jurystimme: „Dieses Buch ist überwältigend. Es muss in jede Bibliothek und sollte Schullektüre werden.“

Onjali Q. Rauf: Der Junge aus der letzten Reihe – CD und Buch

gesprochen von Birte Schnöink, erschienen bei Atrium und Hörcompany, ab 8 Jahren

Vielfaltskriterien: Rassismus, Poc, Integration, Solidarität

KIMI-Faktor: „Nach internationaler Gesetzgebung ist es legal, das eigene Land zu verlassen und Sicherheit in einem anderen Land zu suchen (…)“ – das stellt die Autorin im Nachwort klar und macht diesen Umstand zum Thema ihres Kinderbuches.

Inhalt: Die neunjährige Alexa hat sich eigentlich nie wirklich Gedanken um Flüchtlinge gemacht. Das ändert sich, als Ahmet in ihre Klasse kommt. Der schüchterne Junge spricht wenig und bleibt lieber für sich. Dennoch ist sich Alexa sicher: Sie möchte die beste Freundin von Ahmet sein. Helfen sollen da elf Fragen, die sie ihm stellen möchte. Etwa: Hat er Brüder oder Schwestern? Was ist seine Lieblingssportart? Hat er bereits einen besten Freund? Mit jeder beantworteten Frage lernt Alexa Ahmet besser kennen. Vor allem, dass seine Zurückhaltung aus schrecklichen Erlebnissen in seiner eigentlichen Heimat Syrien resultiert, beschäftigt Alexa. Warum tun Menschen anderen Menschen Böses an?

Jurystimme: Das Buch bereitet Kinder einfühlsam auf das Thema Flüchtlingskrise und Kinder mit Fluchterfahrung in der Schulklasse vor.“

Jessica Love: Julian ist eine Meerjungfrau

erschienen bei Knesebeck, ab 4 Jahren

Vielfaltskriterien: Genderrolle, PoC

KIMI-Faktor: Mit wenigen Worten und starken Bildern erzählt dieses Buch gender-sensibel von Individualität und Genderrollen-Akzeptanz.

Inhalt: Julian liebt Meerjungfrauen – er wäre am liebsten selbst eine. Als er auf der Straße drei als Meerjungfrauen verkleidete Frauen sieht, ist das Kind begeistert. Zu Hause kann es an nichts anderes denken und verkleidet sich mit einem gelben Vorhang und Farnblättern selbst als Nixe. Und zum Glück hat Julian eine Groß-mutter, die ihr Enkelkind genauso akzeptiert, wie es ist!

Jurystimme: „Endlich darf es schwarze Meerjungfrauen geben.“