Kim Fupz Aakeson: Hugo und Hassan

illustriert von Rasmus Bregnhoi, erschienen bei Klett Kinderbuch, ab 8 Jahren

Vielfaltskriterien: Comic, Soziolekt, Geschlechterrollen, Jungenfreundschaft

KIMI-Faktor: Ein Kinderbuch, welches sich Soziolekt traut – derbe und witzig.

Inhalt: Hugo und Hassan lernen sich eines öden Nachmittags auf einem Looser-Hinterhof kennen und nachdem sich die beiden erstmal abgecheckt haben, sind sie Freunde und machen ordentlich Quatsch zusammen. Ziemlich normalen Quatsch, fernab von durchgeplanten Nachmittagen, mit Eltern, die nur mal den Kopf durch die Tür stecken, um daran zu erinnern, dass es mal an der Zeit wäre rauszugehen, anstatt die ganze Zeit YouTube zu gucken. Das Buch besteht aus Rüpel-Geschichten der beiden Freunde Hugo und Hassan. Dabei versucht es nicht, ein Moralapostel zu sein oder die Kinder, die es lesen, zu belehren. Es lässt Hugo und Hassan und alle anderen Kinder sein, mit all den Facetten, die die Kindheit zu bieten hat: frech sein, laut sein, sich verkloppen, um direkt danach weiterzuspielen, auch mal Angst hinter der großen Klappe zu haben und eine Sprache zu benutzen, die Erwachsene auf-schrecken lässt. Zusätzlich nimmt es den Blickwinkel und die Haltung von Hugo und Hassan ein und drückt niemandem einen kulturellen/religiösen/sozialen etc. Stempel auf. Und so erleben Hugo und Hassan ihre kleinen Abenteuer. Aufschneiderisch und sich gegenseitig mansplainend ziehen sie durch die Straßen, immer mit guten Ideen.

Jurystimme: „Erwachsenen zeigt dieses Buch, was sie von Kindern erwarten. Vielleicht sollten Kinder einfach Kinder sein dürfen und Kinderbücher weniger mora-lisch.“