Rüdiger Hansen & Raingard Knauer: Leon und Jelena – ein Name für den Fisch

32 Seiten, Bertelsmann Stiftung, 3 Euro, ab 4 Jahren
Auch als e-Book erhältlich

ISBN-10: 386793794X ISBN-13: 978-3867937948

Vielfaltmerkmale:
People of Color, Geflüchtetenhintergrund

KIMI-Faktor:
Das Buch thematisiert das Leben geflüchteter Kinder in Deutschland, ihr mögliches Bedürfnis nach Sicherheit, indem sie sich die Jacke in der Kita nicht ausziehen wollen. Das Thema Flucht wird eher oberflächlich angedeutet – überfordert so nicht und regt zum Nachfragen an.
Die Kinder in der Kita sind vielfältig im Bezug auf Hautfarben dargestellt, wobei die weißen Kinder zahlenmäßig eindeutig überwiegen.

Eines der zahlreichen Büchlein zu Partizipation in Kindertagesstätten, die Rüdiger Hansen und Raingard Knauer in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung herausgeben. Diesmal stehen die Kinder vor der Frage, welchen Namen der neue Fisch bekommen soll, den die Pädagog*in fürs Aquarium gekauft hat. Die Kinder haben viele Vorschläge, aber welcher davon ist der beste? In der Kinderkonferenz entscheiden sie sich dafür, das arabische Wort für Fisch „samak“ zu nehmen, damit die beiden neu zugewanderten Kinder aus Syrien eine Erinnerung an ihre Heimat haben.

Das sagt die Kinder-Jury:
Die Kinder waren sehr begeistert vom Büchlein. Sara gefielen besonders die bunten Farben, während Bilya mit leuchtenden Augen auf ein schwarzhaariges Kind zeigte: „Das bin ich – und das ist Hatice!“. Aufmerksam hörten die Kinder zu. Der Satz aus dem Buch: „Samak ist das arabische Wort für Fisch“ stieß auf besonderes Interesse und wurde von ihnen eifrig kommentiert. Die Kinder erzählten, was Fisch in ihren Familiensprachen Urdu, Italienisch, Russisch, Bulgarisch bedeutet, nannten die entsprechenden Wörter und versuchten sie nachzusprechen.

Das sagt die Erwachsenen-Jury:
Leicht verständlich wird anhand einer alltäglichen Situation gezeigt, wie Partizipation auch mit jungen Kindern gelingen kann. Die bunten Illustrationen ergänzen den Text. Die abgebildeten Kinder sind vielfältig in Bezug auf Hauttöne, ein Kind trägt eine Brille, die Mutter der neuzugewanderten Kinder ein Kopftuch. Weitere sichtbare Vielfaltsaspekte gibt es nicht. Kritisch anzumerken ist, dass die neuzugewanderten Kinder als „syrische Kinder“ bezeichnet werden, obwohl ihr Lebensmittelpunkt in Deutschland ist. Auf diese Weise wird ihre Zugehörigkeit unnötigerweise in Frage gestellt.

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Sayantani DasGupta: Das Geheimnis des Schlangenkönigs

übersetzt von Gabriele Haefs, 320 Seiten, Carlsen, 15 Euro, ab 11

ISBN-10: 3551553769 ISBN-13: 978-3551553768

Als E-Book (Carlsen) und Hörbuch (Silberfisch) erhältlich

Vielseitigkeitsmerkmal: Familien mit Adoptiv- oder Pflegekindern, Menschen mit Fluchterfahrungen

Kimi-Faktor: Das Buch zeigt eine Abenteuerreise, eine geflohene Prinzessin kehrt in ihr Reich zurück und sagt  ihrem leiblichen Vater die Meinung.
Der Hauptcharakter Kiranmala tritt die Reise an um ihre Adoptiveltern zu suchen. Es wird auf das Thema Adoption, Bedeutung Adoptiveltern in der Kindheit eingegangen.

Kiranmala lebt in New Jersey, wo ihre Eltern einen kleinen Laden für indische Lebensmittel betreiben. An ihrem 12. Geburtstag sind ihre Eltern urplötzlich verschwunden, stattdessen stehen zwei seltsame Jungen vor der Tür, die sich als Prinzen aus einer magischen Welt vorstellen und das Mädchen dorthin abholen wollen. Damit nicht genug, ein Rakhoshi taucht auf, ein riesiger Dämon aus ebendieser Fantasiewelt, der sich wütend sabbernd auf die Jagd nach den drei Kindern macht. Auf fliegenden Pferden beginnt nun eine gefährliche Reise, auf der Kiranmala große Abenteuer besteht, neue Freund*innen findet und Fantastisches über ihre Herkunft und Familie erfährt – denn auch sie ist nicht weniger als eine Prinzessin. Die rasante und überaus humorvolle Geschichte verbindet gekonnt einen zeitgenössischen Erzählton mit indischen und westbengalischen Mythen. An den ersten Band der Abenteuer um Kiranmala und ihre magische Familie schließen sich ein Glossar sowie Erklärungen zum mythologischen Ursprung der Geschichte an. 

Das sagt die Kinder-Jury:

Dank des farbenfrohen und auffälligen Covers haben alle Kinder der Jury extrem neugierig auf diesen Titel reagiert, verspricht er doch schon von Außen abenteuerlichen Lesespaß. Begeistert waren die Kinder auch nach der Lektüre, die spannend und mit viel Wortwitz erzählte Geschichte der mutigen Prinzessin Kiranmala hatte alle in ihren Bann gezogen. Besonders die detailliert beschriebenen Figuren aus der Welt der indischen und westbengalischen Märchen, von denen sich die Autorin inspirieren ließ und die, für die Kinder komplett neu waren, sind sehr gut angekommen.

Das sagt die Erwachsenen-Jury:

Ein Fantasy-Abenteuer mit einer weiblichen Hauptperson und Gestalten aus der indisch-bengalischen Mythologie, mit viel Humor erzählt! Ein spannendes Abenteuer jagt das nächste – mancher oder manchem Leser*in mag das manchmal schon fast zu schnell gehen.   

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