Kerstin Hau: Das Dunkle und das Helle

illustriert von: Julie Völk, erschienen bei: NordSüd, ab 4 Jahren

Vielfaltskriterien:

Fremdheitserfahrung, Mut und Freundschaft

KIMI-Faktor:

Dieses Buch zeigt, dass es sich lohnt, Mut zu fassen, Grenzen zu überwinden, um sich das Fremde zu eigen, sich zum Freund zu machen.

Inhalt:

Kerstin Hau erzählt eine vielschichtige Geschichte, die auf unterschiedliche Weise gelesen werden kann. Dabei setzt die Autorin auf starke Gegensätze – hell und dunkel, struppig und zart, Angst und Mut, Traurigkeit und Freude – und webt drum herum ihre Geschichte: Zwei Wesen werden zu Freunden, die einander helfen, einander unterstützen, zusammen lachen und zusammen traurig sind. Sie durchleben Veränderungen, wachsen an ihnen, lernen von ihnen, verändern sich durch sie. So außergewöhnlich wie die Geschichte selbst, sind auch Julie Völks Illustrationen. Durch eine alte Fototechnik, der Cyanotypie gelingen zarte, sanfte Farbübergänge zwischen Hell und Dunkel. Dabei ist das Dunkel nie ganz schwarz, sondern Blau. Durch die filigran anmutenden Bilder und Details bekommt die Geschichte eine schützenswerte Zerbrechlichkeit, eine Sanftmütigkeit, die zur Achtsamkeit auffordert. Das Dunkle und das Helle“ ist ein außergewöhnliches und sehr feinfühliges Buch.

Jurystimme: „Kerstin Hau erzählt von den schönen und traurigen Seiten im Leben. Julie Völk illustriert feinstrichlich gefühlvoll. Gemeinsam erzählen sie, wie Krisen überwunden werden können. Ein Buch für viele Lebenslagen.“

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Julie Fogliano: Das Haus, das ein zu Hause war

illustriert von: Lane Smith, erschienen bei: Fischer Sauerländer, ab 4 Jahren

Vielfaltskriterien:

Geschichtliche Identität, Selbstbewusstheit, Fremdheitserfahrung

KIMI-Faktor:

In stiller Poesie schafft Fogliano sprachliche Bilder eines einsamen Ortes, der an einen herantritt und anfragt, wie es um das eigene Leben steht. Wer bin ich, wer werde ich sein und was wird bleiben?

Inhalt:

Zwei Kinder finden im Wald ein altes, verlassenes Haus. Durch die offene Eingangstür laufen sie nicht nur von einem Zimmer zum nächsten, sondern tasten sich auch in das Leben früherer Bewohner*innen vor, die dieses Haus schon längst verlassen haben. Sie finden eine leere Büchse Bohnen, ein Buch und andere einfache Dinge, die zurückgelassen wurden. Warum? War der Aufbruch hastig? War er gewollt? Entlang dieser Alltäglichkeiten öffnet sich unendlich viel Raum, bekommt die Fantasie Flügel. Wer waren die Bewohner*innen des Hauses? Wie haben sie gelebt? Haben sie dieses Haus geliebt? Und: Denkt dieses Haus noch an seine früheren Bewohner*innen? Dieses Buch macht die Zeit greifbar. Mit zarten Bildern fängt es das Staunen, die Ahnung, die Fantasie und auch das Glücksgefühl, etwas ganz Wunderbares entdeckt zu haben, ein. Ein Buch, das gemeinsames Philosophieren zulässt.

Jurystimme:

„Lyrisch in Bild und Wort vermag es das Buch, Kindern Zeitlichkeit nahe zu bringen und damit die Veränderungen durch Vergänglichkeit.“

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